Behördengang leicht gemacht: Suchen. Eingeben. Finden.
Der Naturerlebnispfad befindet sich am Nagelberg in Treuchtlingen. Ausgangs- und Endpunkt des Rundweges ist entweder der Parkplatz am Rotwildgehege in der Kästleinsmühlenstraße oder der Parkplatz am Hexentanzplatz. Entlang des Weges gibt es auf 14 Infotafeln Wissenswertes über die heimischen Tier- und Pflanzenarten sowie deren Lebensräume zu entdecken. Außerdem lässt sich an vier Erlebnisstationen die Natur auf ganz besondere Weise erfahren.
Probier doch mal diese Übungen auf der Balancierstrecke aus:
Für uns Menschen ist es ziemlich schwer unser Gleichgewicht auf bspw. einem dünnen abgerundeten Stamm zu halten. Aber Katzen und Eichhörnchen schaffen das ja mit Links! Eichhörnchen halten ihr Gleichgewicht mit dem Schwanz als eine Art „Ruder“. So etwas wäre bei dieser Station für uns Menschen auch hilfreich, oder?
Jahresringe zeigen nicht nur das Alter und die Wachstumsschwankungen eines Baumes an. Anhand der Ringe lassen sich auch Umweltbedingungen, unter welchen der Baum gelebt hat, erkennen. Dies sieht man an der Breite der Jahresringe, die durch das Klima und Niederschläge beeinflusst wird. Wenn also gute Umweltbedingungen vorhanden waren, ist der Jahresring breit, wenn es aber zu wenig geregnet hat und eher schlechtere Bedingungen herrschten ist der Ring dünner.
Aber nicht nur das Klima lässt sich aus den Jahresringen eines Baumes herauslesen, auch die Auswirkungen von Veränderungen im Ökosystem, natürliche Ereignisse wie Waldbrände oder Stürmen sowie menschlichen Eingriffen sind an ihnen zu erkennen.
Du fragst dich bestimmt, wieso die innersten Ringe der Baumscheibe auf dem Bild die breitesten sind? Wenn der Baum noch jung ist, besitzt er vor allem breite Ringe, da dies ein Anzeichen für rasches Wachstum ist. Wird der Baum immer älter, wächst er nicht mehr so schnell, weswegen die äußeren Ringe dann schmaler ausfallen.
Wusstest du, dass der älteste Baum, den es je gab, eine Kiefer war? Sie wurde 5060 Jahre alt. Die älteste Baumart ist der Ginkgo-Baum.
Auch in den Tropen sind die Bedingungen nicht immer gleich, sodass Jahresringe entstehen. Diese sind manchmal nicht gut mit bloßem Auge erkennbar, aber trotzdem vorhanden.
In den immerfeuchten Tropen herrscht das Tageszeitenklima, wohingegen bei uns das Jahreszeitenklima herrscht.
Das Jahreszeitenklima beschreibt ein Klima, bei dem die verschiedenen Jahreszeiten im Laufe des Jahres klar voneinander abgegrenzt sind. Liegt eine Region nun nah an einer polaren Zone, sind die Jahreszeiten ausgeprägter, als bei uns.
Liegt das Gebiet aber näher am Äquator, so bleibt das Klima während eines Jahres nahezu gleich. Hier verändert sich das Klima dann im Verlauf eines Tages.
Das Jahr wird in diesen Zonen also in Trocken- und Regenzeit aufgeteilt, es gibt dort keine Jahreszeiten.
Wusstest du, dass Holz bzw. feste Stoffe und Flüssigkeiten Schall oft besser leiten können als Gase, wie die Luft?
Durch das Klopfen oder Kratzen am Baumstamm entsteht Körperschall. Diesen Schall nennt man so, weil er sich in einem Festkörper ausbreitet. Das Geräusch, das ihr wahrnehmt, entsteht durch den Luftschall, der vom schwingenden Festkörper ausgeht.
Viele kennen die Brennnessel als die Pflanze, die man aufgrund ihrer Brennhaare eher vermeiden sollte. Aber warum besitzt sie diese überhaupt und wieso löst sie bei uns diese schmerzhaften Hautreizungen aus?
Mit den Brennhaaren kann sich die Brennnessel vor ihren Fressfeinden schützen. Wenn man die Haare, die vor allem an Blattrand und Stängel platziert sind, berührt, brechen sie.
Auf diese Weise verwandeln sie sich in spitze Nadeln, die die Haut durchdringen und eine reizende Substanz abgeben.
Diese Flüssigkeit führt zu Hautreizungen, da sie chemische Substanzen enthält.
Von vielen sehr negativ konnotiert, ist die Brennnessel jedoch eine vielseitige Pflanze, voller Proteine, Mineralstoffe und Vitamine. Sie ist also perfekt zum Verzehr geeignet.
Nicht nur Holz ist ein guter Klangkörper, wenn es um Musik geht, auch andere Materialien, wie Keramik oder Knochen eignen sich sehr gut, um Töne zu erzeugen. Diese Idee hatten auch schon unsere Vorfahren, denn das älteste Instrument der Menschheit ist die Knochenflöte. Sie klingt, trotz des kleinen Volumens, sehr intensiv. Die erste Knochenflöte wurde im zerbrochenen Zustand in Baden-Württemberg gefunden, ist 12,6 cm lang und wurde aus der Speiche eines Singschwans hergestellt.
Wenn ihr nun Lust bekommen habt, selbst ein bisschen Musik zu machen, dann probiert doch ein mal aus, Lieder, wie „alle meine Entchen“ oder „Fuchs, du hast die Gans gestohlen“ auf dem Dendrophon zu spielen.
Auch das Spielen anderer Instrumente aus Holz, wie bspw. die Blockflöte und die Gitarre machen Menschen auf der ganzen Welt Spaß.
Gänseblümchen sind unter vielen Namen bekannt, wie z.B. unter den Volksnamen: Mondscheinblume, Maßliebchen, Allermonatsblümchen, Regenblume, Augenblümchen, Morgenblume, Marienblume, Frühlingsblümchen, Tausendschön, Maiblume, Grasblume, Sonnenblümchen und Himmelsblume.
Man findet sie auf Wiesen, die nicht zu oft gemäht werden, auf Weiden, Parkrasen, an Grünflächen, Weiden, Bahndämmen und in Gärten. Sie wachsen mit den ersten warmen Frühlingstagen und man kann sie bis in den späten Herbst hinein entdecken.
Das Gänseblümchen wurde nicht umsonst im Jahr 2017 zur Heilpflanze des Jahres gekürt, es wirkt beruhigend, schmerzlindernd und entzündungshemmend. Ihre zerriebenen Blätter helfen zudem bei Insektenstichen und Verbrennungen von Brennnesseln. Auch die in dem Gänseblümchen enthaltene Saponine kann die Oberflächenspannung von Flüssigkeiten verringern und somit Hustenschleim lösen, was das Abhusten bei einer Erkältung erleichtert. Eine Paste aus Kamillen-, Arnika-, Ringelblumen- und Gänseblümchenblüten hilft Wanderern bei Verletzungen wie Zerrungen, Verrenkungen und Quetschungen. Außerdem enthalten sie Gerb- und Bitterstoffe. Diese verstärken die Produktion der Magensäfte und regen die Verdauung an. Gerbstoffe haben zudem antientzündliche Effekte und wehren Mikroben (Mikroorganismen) ab. Wer aber zu viel von den Heilblümchen isst, bekommt Verdauungsprobleme und kann unter Übelkeit leiden, da die Bitterstoffe schnell auf den Magen schlagen. Die Verzehrempfehlung lautet: 10 Blätter und 4 Blüten pro Person pro Tag.
Trotzdem lässt sich ein Tee, Brei, Wildkräutersalat, veganer „Honig“, Gelee oder ein Ersatz zu Kapern (in Essig eingelegte Knospen) aus Gänseblümchen empfehlen. Sie liefern sogar dreimal mehr Kalium und sechsmal mehr Kalzium als Kopfsalat.
Ihre weiß bis rötlich gefärbten Zungenblüten und gelben Rohrblüten eignen sich perfekt zum Basteln von Kränzen und Ketten. Dazu muss man nur in die Mitte des Stiels ein Loch bohren und den nächste Stiel hindurchziehen. Das wird so oft wiederholt, bis eine Kette entsteht. Viel Spaß beim Nachmachen!
In der Literatur ist das Gänseblümchen ein Symbol für Bescheidenheit, ritterliche Liebe und Mutterliebe.
Giersch wrid auch Geißfuß, Zipperleinskraut, Dreiblatt, Bodenholunder oder Erdholler genannt. Seine Blüten sind weiß oder grünlich, die Blätter gefiedert. Er ist leicht zu verwechseln mit bspw. Schierling, Bärenklau und Bibernelle, was hochgefährlich ist da diese Pflanzen giftig sind.
Der Giersch wächst in Wäldern mit feuchten, sehr nährstoff- und stickstoffreichen Böden, in Gärten, Auwäldern und auf Baumwiesen. Er ist somit, wie der Spitzwegerich auch, ein ausgesprochener Stickstoff-, Frische- und Feuchtezeiger. Nicht nur Wälder mit nährstoffreichen Böden, sondern auch buchenreiche Mischwälder, Gewässerränder, Gebüsche und Waldsäume bieten ihm den perfekten Lebensbereich.
Der Giersch ist eine Halbschattenpflanze und wird als Gattung „Aegopodium“ bezeichnet.
In Mitteleuropa ist er heimisch und kommt hier auch häufig vor, die Ausbreitung findet über sein Wurzelgeflecht statt.
Da seine Blätter reich an Vitamin C, Magnesium, Calcium und Eisen sind ist er der perfekte Nährstofflieferant in Salaten oder kann auch als Alternative zu Spinat verwendet werden.
Auch als Wildgemüse oder Tee ist er zu genießen. Dafür müsst ihr nur 2 TL der frischen Blätter in eine Tasse geben, mit 250ml Wasser aufgießen und das ganze 10min ziehen lassen. Lasst es euch schmecken!
Giersch ist nicht nur zum Verzehr geeignet, seine Blätter helfen auch bei Insektenstichen und Verbrennungen wie Sonnenbrand und man kann ihn auch für Bäder und Umschläge nutzen. Früher haben sich Menschen Giersch in die Schuhe gelegt, zum Schutz vor Gicht. Dabei kann die Pflanze Gicht nicht heilen, aber deren Schmerzen und Symptome mildern.
Schaut doch einmal, ob ihr ihn am Rand von Parkflächen, auf halbschattigen Hängen mit Wildbewuchs, in Gebüschen, an Waldrändern oder an Bahntrassen finden könnt!
Baumschicht (obere Schicht):
Strauchschicht (mittlere Schicht):
Bodenschicht (untere Schicht):
Wenn ihr genau hinseht, könnt ihr im Krautsaum viele Tiere, wie bspw. Rebhühner, Neuntöter Bluthänflinge, aber auch Wildbienen, Schlupfwespen oder Schwebfliegen, die sehr nützlich für den Saum sind, sehen. Auch viele Insektenarten, darunter Heuschreckenarten, profitieren von dieser besonderen Übergangszone.
Durch einen möglicherweise größeren Wärmeeinfluss, stärkeren Windschutz und vermehrt auftretende Niederschläge, weisen Säume ein charakteristisches Mikroklima auf, insbesondere im Trauf (Bestandsaußenrand) der angrenzenden Gehölze. Zudem herrschen dort besondere Bodenbedingungen durch stärkere Humusbildung und Nitrifikation.
Der Saum an Hecken ist ein sekundärer Vegetationstyp, der nach Rodung der Wälder entstand und heute mit dem seltener werdenden Hecken auch wieder seltener wird. Er ist zudem an Sekundärstandorten (Sekundärstandort= nicht natürlich, durch menschliches Handeln entstandenes Biotop) wie Kalksteinbrüchen zu finden.
Neben vielen Pflanzenarten, wie bspw. Enzianen, seltenen Orchideenarten, Thymian- und Majoranpflanzen, echtem Leinkraut, gewöhnlicher Küchenschelle, Karthäusernelke, Silberdistel, Sonnenröschen und Wacholder, gibt es auch interessante Insekten.
Der Apollofalter ist einer davon. Ihn erkennt man gut an der markanten Musterung seiner Flügel, die schwarze Flecken und rote Ringe umfasst. Diese werden sichtbar, wenn er fliegt. Häufig ist er auf Blüten zu finden, wo er Nektar sammelt und sich dabei gut aus der Nähe beobachten lässt.
Auch Bläulinge sind in Deutschland eine der vielfältigsten Tagfalter, die sich oft nur schwer auseinanderhalten lassen. Zwei typische Vertreter sind der Lungenenzian-Ameisen-Bläuling und der Quendel-Ameisenbläuling, die beide Magerrasen als bevorzugten Lebensraum haben. Für ihre Fortpflanzung sind sie auf bestimmte Futterpflanzen für die Raupen und bestimmte Ameisenarten angewiesen. Nachdem die Raupen auf den Boden fallen, werden sie von den Ameisen in ihre Nester gebracht, wo sie sich weiterentwickeln, bis sie schließlich zu Schmetterlingen werden.
Und last but not least die Ödlandschrecke. Sie hat eine Färbung, die sich gut an ihren Lebensraum anpasst. Oft bemerkt man sie erst, wenn sie fliegen und dabei ihre leuchtend blauen oder roten Flügel zeigen.
Der Name Schafgarbe leitet sich von dem althochdeutschen Begriff „garwe“ab, was so viel wie „Heiler“ bedeutet. Dem Namen wird sie 2004 auch als Heilpflanze des Jahres gerecht und wird 2021 zudem zur Staude des Jahres gewählt. Bekannt ist die Staude auch unter den Namen: Blut(still)kraut, Frauenkraut, Tausendblatt, Augenbraue der Venus, Lämmerzunge, Bauchwehkraut, Frauendank, Gotteshand, Grillengras, Katzenkraut, Margaretenkraut, Katzenschwanz, Schafrippen, Schafzunge und Teekraut.
Die Schafgarbe wächst auf trockenen Wiesen und Weiden, an Weg- und Straßenrändern und auf extensiv beweidetem Land. Ihre Blüten sind weiß oder rötlich und die Blätter meist auch im Winter dunkelgrün. Sie ist ungiftig in allen Teilen, hat aber hochgiftige Doppelgänger, wie bspw. den Riesen-Bärenklau und Schierling (Bilder siehe Eintrag zu Giersch).
Auch dieser Korbblütler ist zum Verzehr geeignet. Vor allem die jungen Blätter sind zu empfehlen, da die älteren recht bitter und herb sind. Die Schafgarbe kann roh gegessen werden und enthält ähnliche Inhaltsstoffe wie Kamille.
Auch ist die Pflanze als Öl, Creme, Extrakt oder Tinktur, Saft, Tee und im Bad nutzbar. Für die pflanzenheilkundliche Anwendung empfiehlt es sich, das Kraut in der Apotheke zu kaufen, da in Europa allein 15 Varianten mit unterschiedlichen Inhaltsstoffen wachsen.
Wenn der frische Saft der Schafgarbe auf die Haut kommt, kann dieser bei empfindlichen Menschen in Verbindung mit der Sonneneinstrahlung eine Kontaktallergie auslösen (Wiesen-Dermatitis). Die Haut juckt dann oder färbt sich rot. Insgesamt sind sonst keine Nebenwirkungen, außer allergische Reaktionen, bekannt, weswegen man sich bei einer Allergie gegen Korbblütler auch von Schafgarbe fernhalten sollte.
Die Staude blüht lange, was sie sehr bienenfreundlich und zu einem perfekten Winterquartier für Insekten macht.
Dieses Gewächs trägt nicht nur den Namen Spitzwegerich, man nennt ihn auch Lungenblatt, Spießkraut, Heil- oder Wundwegerich, Lämmer- oder Schlangenzunge, Rippenkraut oder Aderblatt. Die Bezeichnung „-wegerich“, bedeutet so viel wie Wegbeherrscher, denn die Pflanze tritt an vielen Wegen auf. Doch nicht nur Wegränder, sondern auch Wiesen und Weiden gehören zu ihren Lebensbereichen, denn sie erträgt Beweidung und Abmähen sehr gut.
Schon die Germanen bezeichneten den Spitzwegerich als „Lachenaere“ oder „Lakeblad“, was Heilblatt bedeutet. So wurde er 1991 zur Heilpflanze und 2014 zur Arzneipflanze des Jahres gekürt.
Spitzwegerich ist an seinen langen, mit parallelen Streifen geschmückten Blättern zu erkennen. Die Blüten sind braun mit weißen Staubfäden und die Rosette ist auch im Winter grün. Schau doch mal, ob du auf dem Natur-Erlebnis-Pfad die „Fußstapfen der Bleichgesichter“ finden kannst. Dieser Name kommt von den Indianern, da der Spitzwegerich mit den Siedlern nach Amerika kam und von deren Tieren, Schuhsohlen oder Wagenrädern verbreitet wurde.
Spitzwegerich enthält auch Stoffe, die das Wachstum von Mikroorganismen unterdrücken, somit schimmelt sein Saft nicht.
Er ist sogar nicht nur roh oder gekocht essbar, sondern kann auch selbst leicht zu Hustensaft verarbeitet werden.
Totholz ist nicht gleich Totholz. Es gibt verschiedene Typen davon, wie bspw. stehendes, liegendes, frisches und vermodertes Totholz.
Während stehendes Totholz als Lebensraum für viele Arten dient, trägt liegendes Totholz durch seine Zersetzung zur Nährstoffversorgung des Waldbodens bei. Darüber hinaus hemmt es das Austrocknen des Bodens, kann Feuchtigkeitsverhältnisse und Temperaturschwankungen ausgleichen und wirkt somit positiv auf das Mikroklima und den Charakter des Waldes. Durch seine Wasserspeicherfähigkeit kann es in heißen Sommern sein Umfeld vor Überhitzung schützen.
Pilze zersetzen Lignin und Zellulose, die Bestandteile des Holzes. Dadurch verschaffen sie anderen Arten Zugang zum Totholz. Wenn sie den Stamm komplett durchwuchern, wird dieser immer weicher und morscher. Das Totholz erreicht einen zunehmenden Zersetzungsgrad.
Die Buche wird vom Zunderschwamm sehr rasch zersetzt.
Bei liegendem Totholz läuft die Zersetzung noch schneller, da dieses Kontakt zum feuchten Bodensubstrat hat. Kurz nach Absterben eines Baumes sind im Bast und Splintholz (die äußeren Schichten eines Baumstammes) noch eine Menge energiereiche, leicht abbaubare Verbindungen, die eine attraktive Nahrungsquelle für Erstbesiedler, wie Bock- und Borkenkäfer, aber auch Holzwespen und andere Holzbewohner ist. Bohrmehl, Kot, Häutungsreste und tote Insekten reichern das Holz mit Nährstoffen an.
Totholz ist in seiner Zersetzungsphase Nist-, Entwicklungs-, Nahrungs- oder Überwinterungshabitat und bietet Schutz vor Fressfeinden. Wenn vom Holz nur noch Mulm (ein lockeres Sediment aus organischem Material, das überwiegend aus Pflanzenresten besteht und zusätzlich Bakterien, Mineralien sowie Stoffwechselprodukte enthält), Kot und Reste der Vorbesiedler übrig sind, folgen Organismen der Bodenfauna wie Milben, Würmer und Asseln. Sie zerkleinern die Partikel so lange, bis Pilze und Bakterien die endgültige Zersetzung abschließen. Im neu entstandenen Gemisch aus Mulm und Unterboden können die bei der Zersetzung frei gewordenen Nährstoffe von anderen bzw. nachwachsenden Bäumen wieder aufgenommen werden.
Die Villa Rustica war Teil der römischen Provinz Raetia und im 2. und frühen 3. Jahrhundert n. Chr. bewohnt. Die wirtschaftlichen Einzelhöfe (villae rusticae) dienten oft der Versorgung von Soldaten und der Zivilbevölkerung. Die Besitzer und Pächter selbst verfügten nur über einen kleineren Wohlstand, der erste Besitzer dieser villa rustica könnte ein Veteran der Weißenburger Reitertruppe gewesen sein. Bei Grabungen fanden Archäologen einen Teil eines Parade-Helms und einen militärischen Orden in Form eines Halsrings, die darauf hindeuten.
Der Hausherr entschied damals, welche Arbeiten die Landarbeiter verrichten sollten, abhängig von der Jahreszeit und den anfallenden Tätigkeiten. So gehörten zu ihren Aufgaben das Pflügen, Säen und Ernten der Felder, was nicht sehr gut bezahlt wurde. Die Bäuerinnen und Bauern lebten als größter Bevölkerungsanteil, oft auf den Höfen, wo sie ihre Arbeit verrichteten und gaben den Großteil des Verdienstes für die damals ziemlich knappen Nahrungsmittel aus. Brot war das Grundnahrungsmittel, das meiste Essen bestand aus Getreideprodukten.
Bis heute wurde nur das Haupthaus ergraben, nachgewiesen ist auch der Grundriss eines kleinen römischen Badehauses, denn Badekultur bedeutete Genuss und Kontaktaufbau. So gab es zudem noch weitere Bauten, deren Verwendungszweck jedoch noch nicht bestimmt wurde. Auch eine goldene Kette mit Granatperlen und rote, mit Pflanzenmotiven bemalte Verputzreste wurde gefunden.
Wahrscheinlich wurde die Anlage beim Alamanneneinfall um 233 n. Chr. zerstört.
Wie ihr im Text zu „Wald ohne Zukunft – Der Einfluss des Klimawandels“ schon lesen konntet, sind Fichten und Kiefern durch das immer wärmer werdende Klima in Deutschland nicht mehr so gut geeignet. Also müssen andere Arten her, wie bspw. die Wildkirsche, Wildapfel und der Feldahorn (auch für Holzproduktion), die mit der Gemeinen Fichte (Picea abies) und Waldkiefer (Pinus sylvestris) einen Mischwald bilden. Mischwälder geben dem Wald mehr Struktur, was sich auf die Stabilität im Boden, wie im Kronenraum auswirkt. Sie sind besser gegen Massenvermehrungen durch Schadinsekten und gegen Waldbrände geschützt und haben einen positiven Einfluss auf Wasser-, Licht- und Nährstoffversorgung von Bäumen. Der Wald wird in seinem Gesamtbild gesünder und verspricht mehr Handlungsoptionen für die Zukunft.
So konnte man hier von 100 % Fichte auf Eiche, Ahorn und Kirsche (rechte Seite des Weges) wechseln, da diese auf dem flachgründigen Plateau des Nagelbergs mit wenig Humus, kaum Wasser und dem weißen Jura gut klar kommen. Man will also durch neue Arten und die Mischung einen zukunftsfähigen, klimastabilen und resilienten Wald bauen.
Naturnahe Mischwälder sind auch Lebensräume für viele Arten, eine Basis für stabile, anpassungsfähige und ertragreiche Waldbestände und sie minimieren das Risiko bestandsgefährdender Schäden durch den Klimawandel oder Schädlingsbefall.
Waldumbau ist zu Zeiten des Klimawandels also sehr wichtig, auch Sonderstandorte wie Feuchtbiotope oder lichte Waldstrukturen zu erhalten oder wiederherzustellen sind dabei hilfreich.
Aber was bedeutet Waldumbau genau?
Waldumbau ist die Förderung von neuen Baumarten durch Naturverjüngung. Man lässt wachsen, was von allein wächst. Ältere Bäume werden vorsichtig entnommen, um Licht und Raum für Jungbäume zu schaffen. Dies ist nur mit Eingriffen möglich. Das Einbringen anderer Baumarten funktioniert gut durch Voranbau.
Voranbau ist das Pflanzen junger Bäume unter dem Kronendach eines Waldes, um diesen strukturreicher und stabiler zu gestalten. Die jungen Bäume wachsen langsam zwischen den alten Bäumen auf, es kommt also nur für schattentolerante Baumarten in Frage, wie bspw. die Rotbuche, Weißtanne, Hainbuche, Linde und Bergahorn.
Eine effektive Jagd von Wild während des Waldumbaus ist dabei wichtig, um die jungen Bäume vor dem Verbiss zu schützen. Für seltene Tier- und Pflanzenarten sollen aber gezielte Schutzmaßnahmen im Einzelfall vorgenommen werden.
Der Schwarzspecht schafft durch Höhlenbau Lebensraum und Fortpflanzungsstätten für bis zu 60 weitere Tierarten. Von den ersten Hackspuren am Stamm bis zur ausgebauten Höhle können bis zu zehn Jahre vergehen - bei einer Lebenserwartung von 13 Jahren.
Hat unser Wald durch den Klimawandel überhaupt noch eine Zukunft?
Und was genau ist das Klima eigentlich?
Das Klima beschreibt, wie warm oder kalt es in einer bestimmten Region, zum Beispiel in Mittelfranken, über einen langen Zeitraum ist. Normalerweise ändert sich das nur sehr langsam, doch wir Menschen beschleunigen dies stark, was „Klimawandel“ genannt wird. Es wird also auf der ganzen Welt wärmer.
Der Klimawandel hat Einfluss auf das Wetter, das bei uns im Mittelfranken immer trockener und wärmer wird. Es gibt auch immer öfter extreme Wetterereignisse wie Starkregen oder lange Hitzeperioden.
Die Wälder sind die Leidtragenden des fortschreitenden Klimawandels, haben jedoch auch einen positiven Einfluss auf das Klima, global wie regional. Sie speichern CO2 aus der Atmosphäre langfristig als Kohlenstoff im Holz und setzen O2 (Sauerstoff) wieder frei (sowohl in lebenden Bäumen als auch in verarbeitetem Holz). Die Kombination aus Schutz und Nutzung ist also wichtig, da Holz energieintensive andere Baustoffe ersetzen kann und dadurch weitere CO2-Emissionen vermieden werden können.
Vom Mittelalter bis ins frühe 19. Jahrhundert wurden viele Wälder in Deutschland übernutzt oder kahl geschlagen. Um eine drohende Holznot zu verhindern wurden die beanspruchten Wälder oder Kahlflächen auf den besseren Böden mit guter Wasserversorgung mit Fichte und auf den nährstoffärmeren, trockeneren Böden mit Waldkiefern wieder aufgeforstet.
Nach den beiden Weltkriegen entstanden durch den großen Holzbedarf für den Wiederaufbau große Kahlflächen, die wieder mit Reinbeständen an Fichten und Kiefern aufgeforstet wurden. Die großflächigen und gleichaltrigen Nadelbaumbestände bereiten aber größere Probleme, wie Massenvermehrungen von Insekten, Bodenversauerung und eine erhöhte Gefahr von Waldbränden und Windwürfen.
Somit bemühen sich Förster und Waldbesitzer seit der Debatte um das Waldsterben in den 1980er Jahren, die Nadelbaumreinbestände in Mischwälder umzubauen.
Denn Fichte und Kiefer sind vor allem den Klimaverhältnissen der Gebirge und der borealen Zone angepasst, sie werden also mit höheren Temperaturen und längeren Trockenperioden noch schadanfälliger und sind in Deutschland nicht mehr so gut geeignet.
Fichten haben ein flaches Wurzelsystem, welches sich nah an der Oberfläche des Bodens befindet und daher nur wenig Wasser aufnimmt, weswegen sie anfällig für längere Trockenperioden sind.
Waldkiefern ist es hier zu warm und trocken, das schwächt sie. So siedeln sich dann auch Schadorganismen (Blauer Prachtkäfer, Kiefern-Triebsterben) an, wodurch die Bäume absterben.
Schwarzkiefern hingegen kommen aus dem Mittelmeerraum und sind daher besser angepasst, sie leiden aber auch schon.
Eichen beispielsweise können mit ihrem tiefen Wurzelsystem mehr Wasser, als sie selbst benötigen, nach oben transportieren und das auch aus tiefer liegenden Bodenschichten. So können auch flacher wurzelnde Baumarten, wie die Buche davon profitieren. So eignet es sich Mischwälder mit Eichen und Buchen nebeneinander anzulegen.
Reine Laubwälder erhöhen sogar den Grundwasserspiegel, sorgen für ein kühleres Waldklima und beugen Brände vor. Sie sind also sehr wichtig gegen die Erderhitzung.
So kann man sagen, dass ein nachhaltig bewirtschafteter Wald einen wesentlich höheren Beitrag für den Klimaschutz leistet, als ein sich selbst überlassener.
Rund 1/3 der Landesfläche von Bayern ist mit Wald bedeckt, weswegen er eine sehr wichtige Funktion für Klimawandel übernimmt. Wälder speichern etwa die Hälfte des im Boden gebundenen Kohlenstoffs und können somit auch als Treibhausgassenker betitelt werden.
Der Wald ist ein natürlicher Gegenspieler von Öl und Kohle durch die Speicherung von Kohlenstoff und spielt eine zentrale Rolle bei der Sauerstoffbildung und im Wasserkreislauf.
Er kann sich sogar von selbst verjüngen, denn tote Bäume lassen Lichtungen entstehen, die wiederum Fläche für neue Bäume bieten.
Wälder sind die Lunge unserer Erde und beeinflussen auf regionaler Ebene die Umgebungstemperatur und Sauberkeit der Luft.
Aber in Deutschland sind Wälder am stärksten von der Klimakrise betroffen und die Luftschadstoffe aus Verkehr, Industrie und Landwirtschaft setzen dem Wald stark zu.
Er kann sogar zur Kohlenstoffquelle werden, wenn Trockenheit, Windwurf oder Schädlinge zum Absterben von Bäumen führen. Bei der Zersetzung des Holzes wird dann gespeicherter Kohlenstoff frei. Der absterbende Wald ist aber auch Lebensraum für viele Totholzbewohner (siehe Eintrag zu Totholz).
Es gibt mehr als 20.000 Bienenarten weltweit, wobei in Deutschland etwa 590 Arten bekannt sind.
Doch Biene ist nicht gleich Biene. Honigbienen und Wildbienen unterscheiden sich nicht nur in ihrem Aussehen, sondern auch in ihrer Lebensweise. Wie ihr Name schon sagt, produzieren Honigbienen viel Honig, während bei Wildbienen der Ertrag kleiner ausfällt. Honigbienen führen ein sehr soziales Leben in einem Bienenvolk. Dieses setzt sich aus der Königin, die täglich bis zu 2000 Eier legt, ihren Arbeiterinnen und den Drohnen zusammen. Letztere sind aber nur während der Paarungszeit wichtig, da diese die Königin begatten. Die Arbeiterinnen kümmern sich somit um alles Restliche, sie versorgen die Larven, sammeln Nektar und Pollen und schützen den Stock.
Der Begriff „Wildbiene“ zählt als Oberbegriff für Hummeln und Solitärbienen. Letztere leben meistens einzeln, Hummeln hingegen leben in kleinen Kolonien, die man mit der Komplexität der Bienenvölker jedoch nicht vergleichen kann. Manche Wildbienen haben sich auf bestimmte Pflanzenarten spezialisiert, manche wiederum nicht, da das Fokussieren auf spezielle Arten die Bienen auch verletzlich machen kann.
Was beide Arten gemeinsam haben, sind die vier Stadien der Verwandlung: Ei, Larve, Puppe und ausgewachsene Biene.
Um unsere Wildbienen zu schützen und ihnen ihre Wohnmöglichkeiten zurück zu geben, bietet es sich an Nisthilfen zu bauen. Hierbei müssen einige Dinge beachtet werden. Glasröhrchen beispielsweise sind ungeeignet, da diese den Wasserdampf im Inneren stauen und sich somit Pilze an der Brut bilden können, also sollte man hier eher auf abgelagertes Holz zurückgreifen. Wichtig zu beachten ist, dass die Löcher für die Nester weit genug voneinander entfernt ins Längsholz gebohrt werden, sodass keine Risse entstehen. Wenn ihr euch doch eher für Ziegel entscheidet, ist es wichtig Strangfalzziegel zu benutzen, da Loch- und Hohlziegel eher unbeliebt bei den Wildbienen sind.
Wildbienen orientieren sich in der Natur an frei stehenden, teils vertikalen Strukturen. Daher kann es sinnvoll sein, abgestorbene Königskerzenstängel oder dürre Brombeer-Ranken aufzustellen.
Um die Wildbienen nun auch noch davon zu überzeugen in eurem Garten zu bleiben, müsst ihr auf ihre Futterpflanzen achten. Sie nutzen Pflanzen wie den Wiesen- Löwenzahn, Gewöhnlichen Hornklee, Weiss- Klee und die Gewöhnliche Kratzdistel als ihre Pollenquelle.